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Verschlossene Tresore in Dallas

■ Ein goldener Kamm aus dem Quedlinburger Domschatz schmort in Texas

Quedlinburg/Berlin. Ein goldener Kamm des deutschen Königs Heinrich des I. und sieben weitere Goldschmiedearbeiten des Quedlinburger Domschatzes bleiben noch einige Zeit in einem Tresor im amerikanischen Dallas verschlossen. Formulierungsschwierigkeiten zwischen den Verhandlungspartnern beim außergerichtlichen Vergleich verzögern nach Aussagen der Berliner Juristin Irene Schmid die Rückführung der seit dem Ende des zweiten Weltkrieges vermißten Teile des Schatzes. Er zählt zu den wertvollsten aus dem Mittelalter, die in Deutschland erhalten geblieben sind. Der jetzt erst vorgelegte Vergleichstext der amerikanischen Seite und der deutsche Vorschlag seien im Wortlaut sehr unterschiedlich, so daß eine Einigung nach Auffassung der Rechtsanwältin der Kulturstiftung der Länder nicht in kürzester Zeit zu erreichen ist. Sie gehe aber davon aus, daß die Kunstschätze noch 1991 nach Deutschland zurückkehren werden. Der damals 29jährige Oberleutnant der U.S.- Army Joe T. Maedor machte am 20. April 1945 in einer Höhle nahe bei Quedlinburg den Fund seines Lebens — den dort wegen des Krieges ausgelagerten Teil des Domschatzes. Der Offizier wußte den Wert seines Fundes zu schätzen und schickte einen Teil davon mit Feldpost in braunem Packpapier ins heimatliche Whitewright. Als Meador 1980 starb, gingen die Kunstschätze in den Besitz seiner Geschwister über, die ebenfalls in Texas leben. Im Mai 1990 wurden sie von einem Beauftragten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz aufgespürt. Nur einen Monat später ließ ein US-amerikanischer Richter mehrere der in einem Banktresor lagernden Kunstwerke beschlagnahmen. Anfang Januar 1991 konnte sich der Quedlinburger Dompfarrer Friedemann Gosslau zusammen mit zwei amerikanischen Anwälten der Kirche sowie Vertretern des Bundesinnenministeriums und der Kulturstiftung der Länder mit den beiden Erben aus Whitewright auf einen außergerichtlichen Vergleich einigen, um einen Prozeß durch mehrere Instanzen zu vermeiden. Seitdem formulieren die Anwälte beider Seiten die Vergleichsdetails. Bevor die acht Reliquare und liturgischen Geräte wieder nach Deutschland zurückkehren, werden sie in einem Museum in Dallas gezeigt. Die Schwierigkeiten bei den Verhandlungen um den Vergleich ließen diese Exposition nach hinten verschieben. In Deutschland sollen die Stücke zunächst in das Kunstgewerbemuseum in Berlin gebracht werden, wo sie restauriert werden sollen. Dirk Furchert adn

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