piwik no script img

Moskau sucht Lösung vor dem Landkrieg

■ Iraks Außenminister in Moskau/ Radio Bagdad: Scud-Raketen auf israelisches Atomzentrum abgefeuert

Berlin (taz/afp/dpa) — Die Uhr für den Beginn der Bodenoffensive tickt weiter, wenn heute der irakische Außenminister Asis und der sowjetische Präsident Gorbatschow zu einem letzten Vermittlungsgespräch vor Beginn des von der Koalition geplanten Großangriffs zusammenkommen. Das Kriegsgeschehen am Wochenende war von umfassenden Vorbereitungen für die Offensive bestimmt, der Diplomatie wurden unterschiedliche Chancen eingeräumt.

Für das Pentagon galt der Asis-Besuch in Moskau lediglich als „Randerscheinung“, während die chinesische und die iranische Führung den jüngsten irakischen Vorschlag für einen Abzug aus Kuwait positiv beurteilten. Rafsandschani sprach sogar von einem „Auftakt zum Frieden“. Bagdads UN-Botschafter Al Anbari erläuterte am Samstag die Initiative und betonte die Bereitschaft seines Landes, mit den Kriegsgegnern in Verhandlungen zu treten.

Die mit dem Abzug verknüpften Forderungen bezeichnete er nicht als „Bedingungen“, sondern als „Sachverhalte“, über die Bagdad bereit sei zu reden. Falls aber die Luftbombardements aus großer Höhe nicht aufhörten, würde der Irak möglicherweise chemische Waffen einsetzen, drohte Al Anbari.

Am Sonntag gab der Irak an, drei Scud-Raketen seien auf das israelische Atomforschungszentrum Dimona abgefeuert worden. Israel sprach von zwei Raketen. Eine sei in der Negev-Wüste niedergegangen, der Einschlagsort der anderen wurde zunächst nicht bekanntgegeben.

SEITE 4

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen