: Pazifist am Korb
Berlin (taz) — Der Pazifismus hat momentan in den USA nicht gerade Hochkonjunktur. Das wurde dem Italiener Marco Lokar, Spieler im Basketball-Team der Seton Hall University, im New Yorker Madison Square Garden anschaulich vor Augen geführt. Als einziger Akteur, der keine US-amerikanische Flagge auf seine Sportkleidung genäht hatte, wurde er bei jeder Ballberührung ausgepfiffen, später hagelte es Drohbriefe- und anrufe.
Aus religiösen Gründen sei er gegen jeden Krieg, hatte Lokar gesagt. Das Argument, die Flagge sei dazu da, die Truppen, nicht aber den Krieg zu unterstützen, mochte ihm nicht einleuchten: „Das ist ein dämliches Argument. Die Truppen sind am Golf, um einen Krieg zu führen.“
Nun trat Lokar vorerst den Rückzug vor Amerikas Patrioten an: Er fuhr heim nach Triest.
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