„Wir können die LTTE besiegen“

■ Gespräch mit D. Devanandan, Generalsekretär der „Eelam Peoples Democratic Party“ INTERVIEW

taz: Wie kommt es zu dieser engen Kooperation zwischen der Regierung und ihrer Organisation?

Devanandan: Wir glauben, daß die derzeitige Regierung aufrichtig die Probleme der tamilischen Minderheit im Land lösen will.

Zum Beispiel hat jetzt, im Gegensatz zu früher, Tamil den gleichen Status wie Sinhalesisch. Wir arbeiten eng mit der Regierung zusammen, um die Politik der LTTE zu bekämpfen, die gegen die tamilische Bevölkerung gerichtet ist.

Dabei versuchen wir sicherzustellen, daß die Zivilbevölkerung möglichst wenig zu leiden hat.

Glauben Sie, die LTTE durch ihre Zusammenarbeit mit der Regierung besiegen zu können?

Wir sind sehr zuversichtlich, die LTTE innerhalb der nächsten sechs Monate besiegen zu können, weil sie derzeit sehr schwach ist. Deshalb haben sie der Regierung auch den Waffenstillstand angeboten.

Wie stark ist Ihre Organisation?

Nun, das können wir nicht offenlegen. Wir haben aber weder die sogenannten „Baby-Brigaden“ noch die sogenannten „Väter-Brigaden“, wie sie auf Seiten der „Tamil Tigers“ stehen (damit spielt Devanandan auf die zehn- bis fünfzehnjährigen und die über vierzigjährigen Tamilen bei den LTTE an).

Es gibt auch Anschuldigungen gegen die EDPD, Geld zu erpressen — so wie es die LTTE tut.

Nun, wir weisen diese Anschuldigungen nicht gänzlich zurück. Die LTTE erpreßt Geld von der Bevölkerung, um damit Waffen und Munition zu kaufen. Weil wir derzeit sehr aktiv sind, kommt es natürlich auch zu Kritik.

Sie kennen das Sprichwort: Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Es mag da einige Vorfälle gegeben haben, aber nicht in dem Ausmaß, wie uns das oft vorgeworfen wird. Interview: Walter Keller