: Vom Sozialarbeiter zum Sozialfall?
Skeptisch schauen die Studentinnen für Krippenpädagogik der medizinischen Fachschulen Mecklenburg-Vorpommerns in die Zukunft. Nach drei Jahren Studium werden sie einen Berufsabschluß haben, der in den alten Bundesländern nicht existiert und für den in Ostdeutschland kaum Bedarf da ist. Noch 1990 hätte man ihnen Hoffnungen auf ein viertes Studienjahr gemacht, das sie als Erzieher mit einem bundesweit anerkannten Abschluß beenden würden. Von der Schulleitung kam dann die Information, daß das Kultusministerium Mecklenburg-Vorpommern dem vierten Studienjahr nicht zugestimmt hat. Eine durchaus unverständliche Entscheidung in den Augen der Studenten, da es in anderen östlichen Bundesländern wie Berlin und Brandenburg das zusätzliche Jahr geben wird. Von der ablehnenden Haltung des Schweriner Kultusministeriums sind in Mecklenburg-Vorpommern rund 800 Studenten an acht medizinischen Fachschulen betroffen. Sie hofften auf die landesweite Konferenz von Kindergärten- und Krippenpädagogen am vergangenen Wochenende in Neubrandenburg, doch seitens des Kultusministeriums nahm niemand diesen Termin wahr. Jetzt wollen die Güstrower auf die Straße gehen, rufen sie alle Betroffenen und Sympathisanten auf, kommende Woche vor dem Schweriner Schloß für Kitas und den Beruf des Erziehers zu demonstrieren.
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