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Sehr geehrter Senator

■ Ungeschriebene Bewerbung aus gegebenem Anlaß

Sehr geehrter Herr Senator, lieber Claus Grobecker, die Reihen lichten sich im Haushaltsausschuß. Wolfgang Klatt leitet fern der Heimat in unserer hanseatischen Partnerstadt das bremische Büro, Detlef Griesche wird uns in Kürze in Richtung Hochschule verlassen, und auch ich muß bald meinen Stuhl räumen. Nach meinem Eintreten für die Rotation ist an eine Wiederaufstellung durch meine Partei wirklich nicht zu denken.

Sollen also meine Erfahrungen künftig für Bremen ungenutzt bleiben? Eingedenk der immer besser werdenden Kooperation zwischen Grünen und Sozialdemokraten und gewissermaßen im Vorgriff auf die rot/grüne Koalition wende ich mich an Sie mit der Bitte, mich mit einer angemessenen Stelle zu versehen.

Nun ist mir bekannt, daß in Frage kommende Sitze in den Aufsichtsräten städtischer Gesellschaften bereits mit den Mitstreitern aus dem Ausschuß besetzt sind. Daher ein etwas ausgefallener Wunsch: Ich würde gerne die qualvolle Enge parlamentarischer Gremien hinter mir lassen und wieder blauen Himmel sehen, als Kapitän der Senatsbarkasse! Das würde mir gefallen!

Zwar fehlt mir das formale Patent, über Grundqualifikationen (Frei- und Fahrtenschwimmer) verfüge ich aber, und wer mich je mit dem Surfbrett über den Unisee kreuzen sah, wird mir praktische Erfahrung in der Navigation nicht absprechen. Ein Problem gibt es noch: Ich erinnere an die schlechten Erfahrungen, die Wolfgang Klatt in Rostock mit dem eingeborenen Personal machen mußte. Daher bitte ich darum, mir eine geeignete Mitarbeiterin zur Seite zu stellen. Für die Vermittlung einer bewährten Dame aus dem grünen Parteibüro stehe ich gerne zur Verfügung. Paul Tiefenbach, MdBB

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