: Geheime Bernstein- suche in Sachsen
Die größte Bernstein-Lagerstätte Europas liegt im ökologischen Notstandsgebiet Sachsens zwischen Leipzig und Bitterfeld. Inmitten der trostlosen Landschaft ausgebaggerter Braunkohlentagebaue wurden seit 1975 die 22 Millionen Jahre alten Harze der Urzeit ans Tageslicht geholt. Doch kaum jemand hat in der früheren DDR etwas davon geahnt. Früher hat Klaus Denef, Bergbau-Dezernent in Delitzsch, darüber schweigen müssen, da die Fundstätte als streng geheim galt. Über den Abbruch der Bernstein-Importe aus der SU sollte es kein Gerede geben. Eingeweihte nennen auch in diesem Zusammenhang immer wieder den Namen Alexander Schalk-Golodkowski. Als Devisenbeschaffer habe er die Funde aus dem Sächsischen an Abnehmer in Westeuropa verscherbelt. Der vielfach als Glücksbringer angesehene Bernstein habe den Menschen am Rande der Abbaustätten nur Dreck gebracht, sagen Einheimische. Denef kennt den Grund: „Nachdem die Kohle aus dem Boden war, blieb der sandige Tagebau offen liegen, um besser an die bernsteinhaltigen Schluff(Sand-)massen zu gelangen. Bei Wind lagen die umliegenden Dörfer im Dunkeln. Jedes Lüftchen glich einem Sandsturm.“ Inzwischen sind die Lagerstätten geflutet. Im Grenzraum zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt werden noch bis zu 1.000 Tonnen Bernstein vermutet. Michael Ernst/dpa
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