: EG kompromißbereit
■ Gatt-Verhandlungen werden zumindest weitergeführt AGRARDIPLOMATIE
Genf (afp) — Die EG hat am Mittwoch grundsätzlich akzeptiert, daß sie ihre Agrarsubventionen im Rahmen des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens (Gatt) einschränken wird. Das wurde offiziell von Vertretern des Gatt in Genf mitgeteilt. Damit können die Verhandlungen der Uruguay-Runde des Gatt, die im Dezember an den Agrarsubventionen gescheitert waren, Mitte kommender Woche wieder aufgenommen werden.
In Genf hieß es, Gatt-Generaldirektor Arthur Dunkel habe am Mittwoch nachmittag nach intensiven Beratungen den Mitgliedern des Gatt die Richtlinien für einen Kompromiß unterbreitet, die bei keinem der Teilnehmer Protest ausgelöst hätten. Das bedeute, daß die Vorschläge Dunkels akzeptiert worden seien. Dunkel habe erklärt, er gehe davon aus, daß die Teilnehmer damit einverstanden sind, sich in Verhandlungen auf spezielle einschränkende Verpflichtungen bei den Subventionen für die Landwirtschaft zu einigen. Die Länder sollten Abstriche bei ihren „internen Unterstützungen“ und bei Exporthilfen machen und gleichzeitig den Zugang zu den eigenen Märkten für ausländische Prokukte erleichtern.
Die US-Delegation äußerte sich „erleichtert“ nach der Erklärung Dunkels. Es werde nun möglich sein, die Verhandlungen über die Landwirtschaft sowie über die anderen Themen der Uruguay-Runde wieder aufzunehmen. Der EG- Vertreter Tran van Thinh sagte jedoch, die „speziellen Verpflichtungen“ zur Einschränkung der Subventionen seien ein „abschließendes Ziel“ der Gatt-Gespräche. Zuvor müsse verhandelt werden.
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