Thailand: Junta will Übergangsregierung einsetzen

Bangkok (ap/taz) — Die Militärjunta in Thailand hat am Montag die Bildung einer Übergangsregierung möglichst binnen einer Woche angekündigt. Der Vorsitzende der fünfköpfigen Führungsriege, der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General Sunthorn Kongsompong, sagte: „Wir werden Leute nehmen, die wirkliches Wissen und Erfahrung haben... und Menschen sind, die von der Allgemeinheit akzeptiert werden.“ Thailands außenpolitischer Kurs solle nicht geändert werden, betonte er. Bis zu den Wahlen, die in etwa sechs Monaten stattfinden sollen, werde auch eine neue Verfassung ausgearbeitet werden. Die bis dahin amtierende Interimsregierung werde hauptsächlich von Zivilisten gestellt werden. Ihr werde die Militärjunta als „Beratergremium“ zur Seite stehen. Sunthorn kündigte an, die Junta werde sich nach den Wahlen auflösen.

Der am Samstag in dem unblutigen Putsch gestürzte Ministerpräsident Chatichai Choonhavan wurde offenbar noch immer an einem unbekannten Ort festgehalten. Er war am Samstag zusammen mit mehreren Ministern auf einem Militärflughafen bei Bangkok festgenommen worden. Gemeinsam mit seinem neu ernannten Vizeverteidigungsminister wollte Chatichai zu einer Besprechung mit König Bhumipol in dessen Sommerresidenz in Norden des Landes fliegen. Eine Reihe weiterer Minister und Politiker wurden festgenommen, unter Hausarrest gestellt oder tauchten unter, um sich der Verhaftung zu entziehen.

Bangkok machte gestern einen ruhigen Eindruck. Das Militär zog die meisten seiner vor strategisch wichtigen Gebäuden und Regierungseinrichtungen postierten Truppen ab. Rundfunk und Fernsehen strahlten ihre üblichen Programme aus.