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Ostchefs zur Marktreife entwickelt

■ Treuhand-Präsident Rohwedder ist mit seinen Firmen-Managern zufrieden

Berlin (dpa/ap) — Einen „himmelweiten Unterschied“ zur Situation im September 1990 sieht der Präsident der Treuhandanstalt, Detlev Rohwedder, bei den Chefs von ostdeutschen Großunternehmen. Wie Rohwedder am Montag vor der Presse sagte, hätte beim letzten Gespräch im September meist Ratlosigkeit sowie „Orientierungslosigkeit und viel Mutlosigkeit“ geherrscht. Inzwischen sei bei den Vorständen eine „gute Ortsbestimmung“ und eine Orientierung an der Marktwirtschaft zu erkennen. Weggefallen sei auch die Scheu vor „Kooperationen“. Die Fortschritte bei der Treuhand selbst, die erst ab Oktober richtig arbeitsfähig sei, könnten „sich sehen lassen“.

Rohwedder und seine Anstalt waren in den letzten Tagen deutlicher Kritik ausgesetzt gewesen, so wegen der Schließung der Fluggesellschaft Interflug. Brandenburgs Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) und auch andere Politiker aus den neuen Ländern argumentieren, daß die zu schnelle Schließung von Firmen ein hohes Maß an Arbeitslosigkeit verursache und auch dem Staat hohe Kosten aufbürde. Viel zu langsam arbeitet die Treuhand hingegen für den FDP-Vorsitzenden Otto Graf Lambsdorff. Er bezeichnete am Montag die Arbeitsweise der Treuhandanstalt als eines der „institutionellen Hindernisse“ für eine Gesundung der Wirtschaft im Osten, obwohl die Treuhand nach seiner persönlichen Meinung nicht generell für Fehlentwicklungen verantwortlich zu machen sei. Die Anstalt müsse dem Bundeswirtschaftsministerium unterstellt werden.

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