: KWU erwartet neue AKW-Aufträge
Mülheim (ap) — Deutschlands größter Kraftwerkbauer, die zum Siemens-Konzern gehörende KWU, erwartet noch dieses Jahr eine Entscheidung über den Neubau von AKWs in den ostdeutschen Bundesländern. Der Vorstandsvorsitzende Heinrich von Pierer sagte, die Kraftwerk Union sei in der Lage, kurzfristig modernste Konvoi-Kraftwerke als Ersatz für die stillgelegten russischen Reaktoren anzubieten. Für den über 7 Milliarden DM teuren Schnellen Brüter in Kalkar erwartet er dagegen in Kürze das endgültige Aus.
„Kernenergie hat Zukunft. Neue Aufträge zeichnen sich ab“, sagte Pierer. Dies gelte sowohl für Ostdeutschland als auch die Länder Osteuropas, wo Kernkraftwerke sowjetischer Bauart sicherheitstechnisch nachgerüstet oder mit neuen Anlagen ersetzt werden müßten. Die „Talsohle“ sei nicht so tief wie vor einigen Jahren befürchtet. Seine Zuversicht für das laufende Jahr gründete er vor allem auf den Bestelleingang 1989/90, der mit 6,8 Milliarden DM über Erwarten gestiegen sei. Der Auftragsbestand habe Ende September 1990 bei 14,1 Milliarden gelegen, davon 10,3 Milliarden Auslandsanteil und 6,5 Milliarden DM im Bereich Kerntechnik.
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