: Opec fürchtet Preissturz
■ Opec-Minister sprachen über befürchteten Ölpreiskollaps/ Informelle kleine Runde in Wien
Wien (ap) — Sechs Minister des 13 Staaten umfassenden Erdölkartells Opec haben in Wien einen nach ihrer Ansicht nach dem Golfkrieg drohenden Ölpreiskollaps und die Festlegung neuer Förderquoten erörtert. Der algerische Bergwerksminister, Opec-Präsident Sadek Boussena, erklärte, bei der informellen Begegnung am Montag sei lediglich die „Marktlage“ erörtert worden. Weitere Details nannte er nicht. Der indonesische Ölminister Ginandjar Kartasasmita räumte aber ein, „einer der Gründe“ für das von Boussena anberaumte Treffen seien Sorgen wegen der Preisentwicklung gewesen. Boussena schloß nicht aus, daß das Treffen am Dienstag auf bilateraler Basis fortgesetzt werde. Allerdings reiste der venezolanische Ölminister Celestino Armas unmittelbar nach den Gesprächen am Montag wieder ab. Zur der informellen Begegnung hatte Boussena vor einer Woche angesichts fallender Preise auf den Ölmärkten eingeladen.
Die Freigabe der Opec-Förderquoten nach der irakischen Invasion in Kuwait am 2. August 1990 hat inzwischen zu einem Rohöl-Überangebot geführt. Der Preis in Europa sank auf unter 17 US-Dollar. Noch im Oktober waren es 37 Dollar pro Barrel gewesen.
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