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"Soldaten der Feder"

■ Betr.: "Überall Feiglinge und Verräter", taz vom 25.2.91

betr.: „Überall Feiglinge und Verräter“ (Jetzt hat auch 'Konkret‘, Forum der radikalen Linken, einen Feldmarschall für den Golfkrieg: Wolfgang Pohrt),

taz vom 25.2.91

Pohrt war schon immer — wie Broder — ein Profizyniker, der jeden lebendigen fortschrittlichen Ansatz hämisch zerrissen hat. Solche Herren sind natürlich keine Feiglinge, sie sind „Soldaten der Feder“ und fühlen sich ungeheuer potent dabei, weil sie immer auf der Gewinnerseite stehen.

Aber wo sind die Gegenstimmen? Warum entschuldigt sich Ströbele, wenn er mal den Mut hatte, was Richtiges zu sagen? Warum perlt die Warnung Kunzelmanns, daß dieser Krieg den Dritten Weltkrieg einleiten könnte, ab wie Wasser von der Fettscheibe? Warum latschen auf der Demo gegen antiarabische Hetze und Rassismus am Samstag in Berlin nur eine Handvoll einflußloser „Deppen“ (wie ich) mit, und die taz braucht nicht mal eine Zeile dazu zu verlieren? Die Filmfestspiele sind doch allemal spannender als dieser wochenlange Videofilmkrieg. Und wenn sich die Linken jetzt über „Hühner-KZs“ aufregen und jetzt Mensch und Tier als gleiche Kreatur betrachten, dann wird alles gleich wichtig, dann gibt es nichts Wichtiges mehr.

Der Alltag muß funktionieren, das hatten schon die Nazis erkannt. Und er funktioniert vortrefflich. Aber wenn es schließlich ans Bezahlen dieses Krieges geht und die BAT- Gehälter gekürzt werden, dann hebt ein Gekreische an. [...] B.Schröder, West-Berlin

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