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Comic-Seilschaft

■ Die Künstler-Projektgruppe »Renate« in der Galerie Wohnmaschine

Renate ist mehr als das, was zwischen Hanna und Laurin im Berliner Abgeordnetenhaus sitzt. Renate ist auch ein Comics-Fanzine, das von mehr als einem Dutzend Zeichnern im Eigenverlag herausgegeben wird und dessen dritte Nummer mittlerweile in den einschlägigen Szenewirtshäusern Ost-Berlins auf den Tresen liegt. Die Hefte, nicht nur aus Kostengründen untergrundig schlicht und schwarzweiß gehalten, zeugen von Gott weiß was, nur nicht von einem Konzept: Kleine und große Sauereien, antifaschistische Schutzstrips, Nonsens, Horror, Geniales und jede Menge Dilettantismus. »In ‘Renate‚ steht, was wir immer sehen und lesen wollten, doch in keinem anderen Comicheft gefunden haben«, so Peter — das Auge — Lorenz, der zu den Vätern Renates gehört. In der Marienburger Straße 18, im Stadtbezirk Prenzlauer Berg befindet sich die Zentrale des Unternehmens. Hier wohnt und arbeitet Renates harter Kern, der sich noch aus den Tagen des gemeinsamen »Ehrendienstes« in den Reihen der Nationalen Volksarmee kennt. »Natürlich sind wir eine Seilschaft, eine Seilschaft für Comics«, bekennt das Auge und präsentiert das neue Heft, in dem auch das heikle Thema Stasi- und Vergangenheitsbewältigung nicht ausgespart wird. Georg Barber ist es zu danken, daß wir nun endlich wissen, wer im DDR-Comic der informelle Mitarbeiter war. a.m.

Ab heute und noch bis zum 28. März sind die Arbeiten der Renate -Künstler in der Ostberliner Galerie Wohnmaschine, Tucholskystraße 36, Berlin O-1040 zu besichtigen.

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