: Aus den Wurzeln nach oben
■ Bremer Buccaneers vor Neuanfang / Optimismus vorhanden, Talente fehlen
Die Bremer Freibeuter in Sachen American Football segeln langsam wieder gen Sonnenaufgang. Das wurde auf der Jahreshauptversammlung der Buccaneers am Freitag in der Woltmershausener Sportwelt deutlich. Nachdem die Herren in der letzten Saison ihre Bundesligamannschaft wegen Verletzungen und Spieleraustritten zurückziehen mußte, ist mit einem neuen Stamm von rund 40 Spielern ein Neuanfang in der Verbandsliga geplant.
Abteilungsleiter Thomas Denker, selbst offensiver Linienspieler in der Herrenmannschaft, beschreibt das so: „Wir hätten nicht so sehr auf die Amerikaner aus Garlstedt aufbauen sollen, auch wenn uns das zu schnellem Erfolg geführt hat. Jetzt wollen wir durch intensive Nachwuchsarbeit ein breites Reservoir für unsere Herrenmannschaft bereitstellen.“ Von den einstmals zehn amerikanischen Soldaten, die noch '89 mitgespielt haben, ist offiziell nur noch ein einziger dabei. Der wird jedoch erst im September zurückerwartet, wenn die amerikanischen Truppenverbände vom Golf zurückkommen. Für die anderen GIs war einfach die Stationierungs-Zeit abgelaufen.
So ganz über den Berg ist der Verein aber auch jetzt noch nicht: Die Sponsoren haben sich zum Großteil zurückgezogen und wollen erst Erfolge sehen, für die Jugend-und die Herrenmannschaft wie auch für die neugeschaffene Damenmannschaft werden noch Talente gesucht und Cheerleaders gibt es nach deren geschlossenen Vereinsaustritt auch nicht mehr.
Auch Thomas Denker muß auf der Vollversammlung zugeben, daß man wieder bei den Wurzeln der Buccaneers angekommen ist. Aber, so meint er: „Wenn wir alle zu einer Mannschaft zusammenwachsen, dann können wir es wieder packen.“ Und die beiden Trainer der Buccaneers, Philip Dillon und Rick Hester, der in der nächsten Saison auch Quarterback spielen wird, sehen die sportlichen Perspektiven rosig: „Wir werden ohne jeden Punktverlust aufsteigen. Das ist ganz klar.“ Volker Kölling
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen