: Schiitenaufstände in Basra
■ Irakischer Schiitenführer in Teheran: Opposition kontrolliert vier Städte im Süden des Landes/ Kurden sollen sich erheben/ Radio Teheran meldet schwere Gefechte in Basra/ Lage weiter undurchsichtig
Berlin (taz) — Die Führung in Bagdad verliert offenbar die Kontrolle über Teile des Südiraks. Flüchtlinge aus Basra berichteten auch gestern wieder über Proteste in der Hafenstadt gegen das irakische Regime. Dennoch ist die Lage dort nach wie vor unklar. In Teheran erklärte der irakische Schiitenführer Mohammed Bakr al Hakim, die Bevölkerung habe bereits in vier südirakischen Städten die Macht ergriffen. Er rief die Kurden im Norden des Landes auf, so schnell wie möglich einen Volksaufstand zu organisieren.
Nach Berichten des iranischen Rundfunks kam es in Basra zu schweren Gefechten zwischen regimetreuen Soldaten und der Bevölkerung. Die iranische Nachrichtengentur 'Irna‘ meldete, am gestrigen Morgen seien im Grenzgebiet Explosionen zu hören gewesen, die von Luftangriffen oppositioneller irakischer Piloten auf Ziele in Basra herrührten.
Zuvor hatte die iranische Nachrichtenagentur unter Berufung auf Flüchtlinge berichtet, bei den Auseinandersetzungen sei auch der Generalgouverneur der Provinz Basra und ein Sohn Saddam Husseins, Udai, getötet worden. „Revolutionäre Kräfte“ hätten Lebensmittelläden der Armee in Basra geplündert und die Waren an die Bevölkerung verteilt. SEITEN 7 UND 10
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