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Vietnamesische Boat People in Thailand befürchten Deportationen

Bangkok/Berlin (ap/afp/taz) — Aus Angst vor einer Zwangsrückführung in ihre Heimat haben vietnamesische Flüchtlinge in Thailand einen Aufstand gegen ihre Lagerführung unternommen. Die Revolte war am Montag in dem vietnamesischen Flüchtlingslager Phanat Nikhom im Südwesten Thailands ausgebrochen. Die Vietnamesen protestierten gegen Pläne, nach denen sie in das Lager Sikiu verlegt werden sollten. Dieses vor einem Monat eröffnete Lager ist für solche Vietnamesen bestimmt, die nicht als Asylbewerber für Drittländer in Frage kommen, sondern in ihre Heimat abgeschoben werden sollen.

1989 haben die Nachbarstaaten Vietnams unter der Ägide der UNO einen „Comprehensive Plan of Action“ verabschiedeten. Seitdem haben die Boat People nur noch eine Chance, in Drittländern Asyl zu bekommen, wenn sie nachweisen können, daß sie aus politischen, ethnischen oder religösen Gründen in Vietnam verfolgt wurden. Hongkong hatte bereits im Jahr zuvor eine entsprechende Asylpolitik eingeführt und begonnen, nicht mehr alle aus Vietnam Geflohenen automatisch als Flüchtlinge anzuerkennen. Über 80 Prozent der nach diesem Zeitpunkt aus Vietnam geflüchteten Menschen hätten nach diesen Kriterien keine Hoffnung auf Aufnahme durch Drittländer, schätzen offizielle Kreise. Seit der Einführung dieser neuen Bestimmungen ist es wiederholt in den Flüchtlingslagern der Region zu Unruhen gekommen. Nach Angaben des UN-Hochkommissars für Flüchtlinge (UNHCR) befinden sich in den Lagern in Hongkong und Südostasien an die 115.000 vietnamesische Boat People, von denen 102.000 nach dem März 1989 aus Vietnam kamen. Der UNHCR hat daher mit Wiedereingliederungsprogrammen für Freiwillige begonnen. Mehr als 8.000 Boat People seien daraufhin freiwillig nach Vietnam zurückgekehrt. Auch 400 Flüchtlinge von Phanat Nikhom hätten sich gemeldet. lie

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