: Süssmuth: Gelder für Vertriebene überprüfen
Warschau (dpa) — Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth hat sich für eine Überprüfung der bisherigen finanziellen staatlichen Förderung der Vertriebenenverbände ausgesprochen. Sie halte es zum Beispiel für falsch, daß nach Abschluß des Grenzabkommens mit Polen der bisherige Haushaltstitel für ostdeutsche Kulturarbeit in dieser Form beibehalten werde, sagte sie am Dienstag bei einem Treffen mit dem Ausschuß für Minderheitsfragen im polnischen Parlament in Warschau. Es sei auch nicht hinnehmbar, daß der Bund der Vertriebenen (BdV) sich „nicht vertragsgemäß“ verhalte. Die Vertriebenen dürften nicht ausgegrenzt werden, doch bei der künftigen Förderung sei mehr Pluralität erforderlich. Es müßten auch andere Organisationen als der BdV zum Zuge kommen. Am Donnerstag will die Bundestagspräsidentin in Oppeln mit VertreterInnen der deutschen Minderheit in Polen zusammenkommen.
Süssmuth sprach sich weiter für eine rasche Entscheidung über die Einrichtung einer Stiftung für polnische NS-Opfer aus. Die Bundesrepublik solle dafür das Geld bereitstellen, während eine mit Polen besetzte Kommission über den Kreis der Anspruchsberechtigten und die Höhe der Entschädigungen entscheiden solle.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen