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Geld für Kinderläden freigegeben

■ Senator für Jugend und Familie hebt Mittelsperrung auf/ Keine Erhöhung der Zuwendungen/ Dachverband fürchtet dennoch Verschlechterung der Kinderbetreuung

Berlin. Die freien Träger von Kindertagesstätten erhalten ihre Zuwendungen von der Senatsverwaltung für Jugend und Familie bis zum Ende des Jahres. Dies gab der zuständige Senator, Thomas Krüger, gestern in einer Pressemitteilung bekannt. Die Senatsverwaltung hatte bisher die Zuschüsse für die freien Kinderläden mit dem Verweis auf die angespannte Finanzlage Berlins nur bis zum 31.März ausgezahlt.

Die Zuwendungen für die Kinderläden erhöhen sich gegenüber 1990 jedoch nicht, wofür Krüger Sparzwänge verantwortlich macht. Die Zuwendungen bis zum Jahresende seien erteilt worden, obwohl die Höhe der Haushaltseinsparungen, die sein Ressort insgesamt vornehmen müsse, noch mit dem Finanzsenator ausgehandelt werde.

Die Kindertagesstätten unter freier Trägerschaft bieten rund 23.000 Plätze zur Kinderbetreuung an. Karin Lücker, Vorsitzende des Dachverbandes der Kinderläden, bezeichnete es in einer ersten Stellungnahme als »gut, daß die Zuwendungen endlich da sind«. Aber dies reiche noch nicht aus. Schon durch die Tarifabschlüsse für Erzieher habe es in diesem Jahr für die Kinderläden eine Preissteigerung von sieben Prozent gegeben. Dazu kämen noch die Mieterhöhungen. Dies habe zur Folge, daß der Elternbeitrag um hundert bis zweihundert Mark pro Monat ansteigen würde. So würden »die Kinderläden zu gehobenen Mittelstandseinrichtungen« werden, bei denen die Eltern in der Lage sind, diese hohen Beiträge zu zahlen.

Der Senat habe 1989 beschlossen, dieses Jahr die Zuwendungen für die freien Kinderläden um drei Prozent zu erhöhen, was nun nicht geschehen sei, sagte Lücker. So könne der Status Quo in der Kinderbetreuung nicht gehalten werden. Einem Abbau der Kinderläden käme es gleich, wenn von der Senatsverwaltung aus keine neuen Kinderläden mehr gegründet werden sollen. Außerdem plane die Senatsverwaltung, Beratungsstellen zu streichen, bei denen sich Träger freier Tagesstätten kostenlos informieren können. Es seien zwar 12.000 neue Plätze für Kinderbetreuung vorgesehen, davon aber keine im freien Trägerbereich, sagte Lücker. aha

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