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Metalltarife Ost überwiegend perfekt

Berlin (dpa) — Mit Tarifabschlüssen in Sachsen und Sachsen-Anhalt ist jetzt für die Mehrheit der rund 1,1Millionen Beschäftigten in der ostdeutschen Metall- und Elektroindustrie eine stufenweise Angleichung ihrer Einkommen an das Westniveau bis 1994 vereinbart worden. Die Tarifpartner in beiden Bundesländern folgten damit weitgehend der als Pilotabschluß bezeichneten Vereinbarung von Mecklenburg- Vorpommern. Für den Ostteil Berlins und Brandenburg sowie für Thüringen steht eine Einigung noch aus.

In Sachsen-Anhalt einigten sich die Tarifparteien am Mittwoch abend darauf, ab 1. April die Löhne auf 62,5 Prozent und die Gehälter auf 58,5 Prozent des niedersächsischen Tarifniveaus anzuheben. Der Vertrag gilt für rund 160.000 Arbeiter und Angestellte. Auch in Sachsen erhalten die rund 400.000 Beschäftigten dieser Branche mit Wirkung zum 1. April rund 60 Prozent der bayerischen Tarifgehälter. Bis 1994 sollen die Löhne und Gehälter stufenweise — ähnlich wie bei der Einigung in Mecklenburg-Vorpommern — auf einhundert Prozent der bayerischen Löhne und Gehälter angehoben werden.

Die Verhandlungen für die 250.000 Metallarbeitnehmer im Ostteil Berlins und in Brandenburg waren in der Nacht zum Donnerstag auf Samstag vertagt worden. Abweichend vom Pilotabschluß für den Norden der ehemaligen DDR beharrt die IG Metall in diesem Tarifgebiet auf einer gleichen prozentualen Anbindung der Löhne und Gehälter an das westlichen Niveau. In Thüringen werden die Tarifverhandlungen für die etwa 250.000 Arbeitnehmer heute fortgesetzt.

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