JU: Kohl ist „dickbräsig“

■ CDU-Nachwuchs fordert Alternative zum Kanzler

Die Junge Union geht auf Distanz zu Bundeskanzler Helmut Kohl. Auf dem Verbandstag des niedersächsischen CDU-Nachwuchses sagte deren Landesvorsitzender Hans Ulrich Schneider, die CDU sei „gut beraten, wenn sie rechtzeitig vor den nächsten Bundestagswahlen über Alternativen zu Helmut Kohl nachdächte.“

Die plötzliche Steuererhöhung sei ein Schlag in das Geischt derjenigen gewesen, die vor einem Jahr vor allzu großenm Optimismus gewarnt hätten. Schneider: „Und wenn schon Steuererhöhungen notwendig sind, ist es ein Skandal, wenn gleichzeitig die Vermögenssteuer abgeschafft und der Steuerfreibetrag für Dienstmädchen von zwölf auf 18.000 Mark heraufgesetzt werden.“ Die Junge Union vermißt bei diesen Beschlüssen die „soziale Ausgewogenheit.“ Dies könne nicht ausschließlich auf die FDP abgeschoben werden. Allein der Bundeskanzler habe die Richtlinienkompetenz, „deren Wahrnehmung er dickbräsig unterläßt.“

In Bonn hat die Junge Union ein neues Politikspiel ausgemacht. Überschrift: „Keiner fragt, Möllemann antwortet.“

dpa