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CSU-Spitze unter Druck

■ Fünfstündige Krisensitzung nach wachsender Kritik aus den eigenen Reihen/ Gauweiler muckt auf

Ingolstadt (dpa) — CSU-Chef Waigel und Bayerns Ministerpräsident Streibl haben sich auf einer Konferenz aller CSU-Kreisvorsitzenden gegen weitere öffentliche Kritik an der Parteispitze zur Wehr gesetzt. Waigel meinte bei dem fünfstündigen Treffen am Freitag abend in Ingolstadt, der Vorwurf eines angeblichen Wortbruchs wegen der Steuererhöhungen erhalte erst dann eine gewisse Dimension, „wenn die Stichwortgeber aus den eigenen Reihen kommen“. Streibl appellierte an die CSU-Vertreter, die öffentlichen Querschüsse gegen die Parteispitze einzustellen. Gemeinsam mit Waigel werde er es nicht länger dulden, „wenn quasi im Wochenrhythmus an etwas herumgemäkelt wird“. Die nichtöffentliche Sitzung des CSU- Vorstands mit den zehn Bezirkschefs, den über 200 Kreisvorsitzenden sowie den Bundestagswahlkreis- und Bezirksgeschäftsführern verlief dann nach Angaben aus Teilnehmerkreisen „in überraschender Harmonie“. Zur Frage einer möglichen Ausweitung der CSU betonte Parteichef Waigel, seine Partei gebe der Ost-Schwester DSU die Chance zur Revitalisierung über die kommunale Ebene. Man müsse ein halbes Jahr warten. Nie habe die CSU die Option für eine Ausdehnung über Bayern hinaus aufgegeben. Es dürfe aber keine öffentliche Strategiedebatte geben. In jedem Fall komme eine Ausweitung nur im Einvernehmen mit der CDU in Frage. Dem schloß sich Vize Stoiber an. Weiter sei zu fragen, ob die CSU organisatorisch und personell zu einer Ausdehnung in der Lage sei.

Der Münchner CSU-Chef Peter Gauweiler meinte dagegen, wegen wachsender Probleme der CDU und einiger ihrer Regierungen in den neuen Ländern müsse die CSU notfalls schnell entscheiden und handeln. Dabei brauche sie die CDU nicht um Erlaubnis zu bitten.

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