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AL verstärkt ihr Nein gegen Sperrbezirk

Tiergarten. Die Tiergartener AL- Fraktionschefin Paust hat jetzt dazu Stellung genommen, warum sie für die AL im Tiergartner Schulausschuß für die Einführung des Sperrbezirkes für Prostituierte votiert hatte (siehe taz vom Samstag). Sie habe in dem Schulausschuß für »mehr Aufklärung und Information plädiert«, erklärte Paust. »Dem Schnellschußantrag der SPD und CDU« zur Einführung eines Sperrbezirkes habe sie »nur unter dem von ihr so empfundenen psychischem Druck der Eltern« zugestimmt.

Wie berichtet, war über den Antrag des Schulausschusses am 28. Februar in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) abgestimmt worden. Der Antrag zur Einführung einer Tabuzone rund um die Potsdamer Straße war mit Stimmen der CDU und SPD mehrheitlich abgesegnet worden. Die AL hatte ihre Meinung nach Angaben von Paust »nach eingehender Beratung über die Konsequenzen revidiert« und in der BVV dagegengestimmt. Nachdem sie sich noch schnell auf die andere Seite geschlagen hatte, geißelte die AL die BVV-Entscheidung vollmundig: »Im Aufwind des Konservativismus«, so Paust, »fordern die Fraktionen von CDU und SPD einen Sperrbezirk im ‘Rotlichtviertel‚ Tiergarten-Süd.« Mit dieser Maßnahme, so Paust, werden die Probleme nicht gelöst, sondern verlagert: »Wir wenden uns mit Entschiedenheit gegen die plakative Initiative von SPD und CDU.« Auch die Tiergartner AL- Gesundheitsstadträtin Nitz-Spatz sprach sich gestern gegen einen Sperrbezirk aus, weil dies zu einer Stärkung des Zuhälterwesen und einer Kriminalisierung der Prostiuierten führe. Nitz-Spatz will sich für eine einvernehmliche Lösung zwischen Anwohnern und Huren einsetzen. plu

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