: Klinsch um den Grohnder Hafen
■ Neuer Bebauungsplan soll die Bootshallen absichern / Normenkontrollklage?
Nach Auskunft von Reiner Kammeyer von Bauamt Bremen Nord kann der Verein für Wassersport e.V. Vegesack die Asbestplatten zur Zeit gar nicht entfernen, denn „bei jeglicher Veränderung der bisherigen Bausubstanz entfiele der Bestandsschutz.“ Das aber wäre fatal, denn nach übereinstimmender Meinung von Klägern, Behörde und Gericht stehen die beiden Bootshallen da, wo sie nach dem noch geltenden Bebauungsplan 391 nicht stehen dürfen. Der sieht für das „Sondergebiet Sporthafen“ eine große, nicht zu bebauende Grünzone vor. Halle I steht vollkommen auf dem Grüngürtel, Halle II zu zwei Dritteln. Schon seit 1970/71 laufen die AnwohnerInnen gegen die Wassersportler Sturm, Begründung: Die Bootshallen sind häßlich, statt Planung herrscht Chaos bei der Anordnung von Booten und Hallen, Hafen und Wohnbebauung sind durch Grün nicht ausreichend von einander getrennt.
Kammeyer hofft, daß sich der Unmut durch den neuen Bebauungsplan legt. Die Bebauungsgrenzen sollen dem tatsächlichen Standort der Hallen angepaßt werden. „Wenn der Bestand gesichert ist, wird der Verein auch die Asbestplatten abbauen“, versichert er, der Hafen soll durch einen Grünwall abgeschottet werden. Dörte Seedorf beruhigt das nicht: „In meinen Augen ist das ein Erpressungsversuch des Vereins. Wenn ich das mit meiner Garage gemacht hätte, müßte ich die längst abreißen.“ Seedorfs Anwalt Uwe Voigt sieht den neuen Plan schon vor Gericht: „Das gibt eine Normenkontrollklage. Hier soll ein widerrechtlicher Zustand zementiert werden.“ asp
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