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Sonnenblume Vorbild für jüdische Schule

■ Wettbewerb von israelischem Architekten gewonnen/ Baubeginn in Charlottenburg im nächsten Jahr

Berlin. Der Entwurf des Tel Aviver Architekten Zvi Hecker hat den Architektenwettbewerb für den Neubau der jüdischen Grundschule in Charlottenburg gewonnen. Der Architekt hatte als Vorbild für seine Arbeit, wie aus der Draufsicht zu erkennen, eine Sonnenblume gewählt.

Mit einer geschwungenen Form von kreisförmig nach innen ragenden Spitzen wirkt der Entwurf unkonventionell und dynamisch. Auf dem Gelände stehen 350 wertvolle Bäume, auf deren Bestand Hecker in seinem Entwurf Rücksicht nimmt. Die Jury unter dem Vorsitz des Präsidenten der Architektenkammer würdigte denn auch die »hohe Individualität und gleichzeitig die gelungene Einpassung in den besonderen Charakter der Umgebung« dieses Entwurfes. Der Entwurf Heckers wurde aus 83 Arbeiten, darunter 14 aus Israel, ausgewählt.

1992 soll mit dem Bau der Schule begonnen werden. Bis Mitte oder Ende 1994 soll sie fertiggestellt werden. Die Kosten sind auf 37 Millionen Mark veranschlagt. Die Schule ist für 360 Kinder angelegt, die dort ganztägig betreut werden sollen. In dem Gebäude sollen auch Räume für die Vorschule und die Volkshochschule sowie eine Sport- und eine Mehrzweckhalle untergebracht werden.

Bei der Vorstellung des Entwurfes in dieser Woche wies Bausenator Nagel auf die besondere Bedeutung des Grundschul-Projektes für das Land Berlin hin, da es für die Jüdische Gemeinde Berlins der erste Schulneubau nach den Schrecknissen des Dritten Reiches sei. Heinz Galinski, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Berlin, zeigte sich in diesem Zusammenhang erfreut, daß die Wahl auf einen Architekten aus Tel Aviv gefallen sei. aha

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