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Übereinstimmung Baker-Bessmertnych

Moskau (dpa) — Im Zentrum der zweiten von drei Gesprächsrunden des Außenministers der USA, Baker, mit seinem sowjetischen Kollegen Bessmertnych standen eine mögliche Friedensordnung am Golf und Abrüstungsfragen. Bessmertnych gab sich nach dem Gespräch optimistisch. Weder die USA noch die Sowjetunion verfügten über ein vollständig ausgearbeitetes Konzept für eine Friedensregelung. Man sei sich einig, daß ein kollektives Sicherheitssystem für die Region geschaffen werden müsse. „Es geht darum, wie unsere zwei Mächte und die vereinten Nationen gemeinsam für die Gründung dieses Sicherheitssystems im Nahen Osten handeln können.“ Dieses Sicherheitssystem, fügte der sowjetische Außenminister hinzu, müsse für alle Staaten der Region offen sein — womit er den Anspruch der Sowjetunion auf Teilnahme signalisierte.

Während Baker beim Golf-Komplex keinen Widerspruch anmeldete, reagierte er pessimistisch auf die Frage nach dem Stand der Abrüstungsverhandlungen. Gelöst werden müsse im „konventionellen“ Bereich vor allem das Problem der drei Divisionen, die die Sowjetunion dem Marinebereich zugeschlagen hat, obwohl sie ursprünglich als Landstreitkräfte dem Abrüstungsabkommen unterlegen seien. Das START- Abkommen über Abrüstung im Bereich der strategischen Atomwaffen sei hingegen weit gediehen. Bessmertnych meinte sogar, es sei so gut wie ausgehandelt.

Außenminister Baker traf Freitag nachmittag Gorbatschow. Auf dem Besuchsplan standen außerdem Vertreter der baltischen Republiken und Boris Jelzin. Eduard Schewardnadse, Kontrahent aus vergangenen Tagen, hatte zur Teestunde eingeladen

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