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ÖTV: Feilschen bis in die Nacht

Stuttgart (dpa) — Die Tarifpartner des öffentlichen Dienstes setzten am Freitagabend zu einem erneuten Feilschen um die Löhne an. Die nachmittäglichen Verhandlungen in Stuttgart für die 2,3 Millionen Beschäfigten wurden abgebrochen, ohne daß in den offiziellen Stellungnahmen Anzeichen für eine Einigung zu erkennen waren. Die ÖTV-Vorsitzende Monika Wulf-Mathies erklärte in einer Verhandlungspause, die Positionen von Gewerkschaft und Arbeitgeber „sind noch meilenweit entfernt“. Die ÖTV-Chefin düster: „Es sieht nicht gut aus.“ Die Gewerkschaften beharren auf ihrer Forderung nach zehn Prozent mehr Einkommen.

Der Verhandlungsführer des Bundes, Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU), erklärte, die Arbeitgeber wollten noch am Freitag zu einem „tragbaren Ergebnis“ kommen. Voraussetzung sei allerdings, daß die Gewerkschaften von ihren Maximalforderungen abrückten. Mit dem jetzigen 4,1-Prozent-Angebot liegen nach den Worten Schäubles bereits zwölf Milliarden Mark jährliche Mehrkosten auf dem Verhandlungstisch. Schäuble: „Damit ist der Grenzbereich des enger gewordenen Finanzrahmens erreicht.“ Sollte es im öffentlichen Dienst zu einer Schlichtung kommen, stehen die beiden Schlichter bereits fest. Für die ÖTV ist es der frühere baden-württembergische Innenminister Walter Krause (SPD), für die Arbeitgeber steht Ex-Innenminister Friedrich Zimmermann (CSU) fest.

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