: Van Hoofen: Am liebsten verkaufen
■ Der Rostocker Seereederei weht der Wind der Konkurrenz ins Gesicht
Hamburg. Für die Deutsche Seereederei Rostock GmbH weht kein netter Wind. Ihre Modernisierungsbemühungen stoßen bei der Konkurrenz auf Widerstand. »Durch die Rostocker könnte westlichen Reedereien eine unliebsame Konkurrenz erwachsen«, schreibt 'Der Spiegel‘. Die Hapag-Lloyd (HL) in Hamburg, die größte deutsche Reederei, stört die Kreise der Rostocker. Experten geben der umgerüsteten ehemaligen Deutschen Seereederei gute Chancen, zusammen mit der Bremer Senator-Linie und der koreanischen Reederei Cho Yang im internationalen Schiffsverkehr bestehen zu können. Hartnäckigster Gegner ist Eckart van Hooven, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank und als Aufsichtsratschef der DMS Rostocker Deutsche Maschinen- und Schiffbau AG für die vom Konkurs bedrohte ostdeutsche Werftindustrie zuständig. Gleichzeitig sitzt van Hooven als stellvertretender Vorsitzender im Hapag-Lloyd Aufsichtsrat. »Das verpflichtet, zumal 12,5 Prozent der HL-Aktien der Deutschen Bank gehören.« Am liebsten wäre dem Manager, wenn die auf eine Milliarde geschätzte einstige DDR-Handelsflotte verkauft würde. Dann hätte er zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen — der Erlös soll den Ost-Werften zugute kommen und ein Konkurrent wäre aus dem Wege geräumt. »Es ist schon erschreckend, wie ein paar westdeutsche Herrgötter mit unserer Zukunft spielen«, zitiert das Magazin einen Rostocker Kapitän. adn
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