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Potentielle Mörder-betr.: "Gericht rettet Ehre der Bundeswehr", taz vom 13.2.91

Betr.: „Gericht rettet Ehre der Bundeswehr“ — taz vom 13.03.91

Während die ersten in der Ost-Türkei stationierten Bundeswehrsoldaten der NATO-Eingreiftruppe zurückkehren, hebt das Oberlandesgericht Frankfurt das sog. „Soldaten-Urteil“ auf.

George Bush, Präsident der USA, sagte am 19.02.91: „Der Krieg läuft gut!“ — so als ob es einen „guten Krieg“ geben könnte.

Doch Krieg ist Unrecht! Der Krieg ist ungerecht gegen alle Menschen, die ihn nicht verursachen und dennoch zu Opfer werden; er ist ungerecht gegen künftige Generationen, denen wieder ein Stück Lebensgrundlage geraubt wird; er ist ungerecht gegen die geschundene und ausgebeutete Schöpfung.

Krieg ist ungerecht, weil sein erstes Opfer die Wahrheit ist. Krieg ist ungerecht, weil er auf einer Logik basiert, die schon im Frieden tötet, weil die finanziellen Mittel für die Rüstung den 40.000 Kindern fehlen, die jeden Tag verhungern.

Krieg schafft Unsicherheit! Dieser krankhaften Logik des Tötens, Geldverdienens, der Zerstörung, der Illusion des vollständigen Wiederaufbaus und der Vergeudung und Verpestung lebensnotwendiger Ressourcen, die wir von unseren Kindern geliehen haben, gilt es entgegenzutreten.

Dazu gehört auch, die Wahrheit auszusprechen: jene Soldaten, die während des Golf-Krieges Menschen ermordet haben, sind Mörder! Soldaten sind grundsätzlich potentielle Mörder! Daran ändert auch der Rechtsstreit um das „Soldaten-Urteil“ nichts. [...] Herrmann Theisen, Bad Münster

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