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Den eigenen Stadtteil wahrnehmen

■ Kinderspuren in die Stadt, eine Aktionswoche / Kunstaktionen für Kinder jeden Alters

“Kinderspuren in die Stadt“ — unter diesem Motto findet vom 18. bis 22.März eine Aktionswoche statt, die Teil eines Sommerprojekts für Kinder ist. Zum Auftakt bietet das Spielhaus Wischmannstraße in Kattenturm noch bis Freitag verschiedene Bastelaktionen an. Jeweils von 13 bis 18 Uhr können Kinder zwischen acht und dreizehn Jahren dort Windgeister und andere Luftspiele gestalten.

Bis zum Ende der Sommerferien werden Kinder zusammen mit KünstlerInnen ihre Spuren in vielen Stadtteilen Bremens hinterlassen. Während in den vergangenen Sommerprojekten „die Stadt“ als überschaubarer Zusammenhang im Mittelpunkt stand, liegt der Schwerpunkt diesmal darauf, den eigenen Stadtteil wahrzunehmen und zu gestalten. Der Verein zur Förderung der kulturellen Breitenarbeit hat zusammen mit Spielhäusern, Horten, Kindertagesheimen und Kulturläden das Konzept entwickelt; KünstlerInnen aus Bremen und Berlin werden die Aktionen betreuen.

So können Kinder unterschiedlicher Altersgruppen Wände und große Stoffe bemalen, Masken, Kopfschmuck und Kleidung aus Recyclingmaterialien herstellen, die Prozesse der Papierherstellung und — verarbeitung kennenlernen oder Figuren und Masken bauen. Auch Theater und Kunst am Körper gehören in das umfangreiche Programm.

Normalerweise wird kaum auf Bedürfnisse von Kindern eingegangen, wenn es um Strukturveränderungen in Wohngebieten geht. Genau um diese Wünsche und Bedürfnisse geht es den Initiatoren: Das Sommerprojekt soll Kindern die Möglichkeit geben, „ihren“ Stadtteil kreativ zu gestalten. Spielplätze, Brücken und Hauswände sind die Orte, an denen die Kinder malend und bastelnd ihre Spuren hinterlassen. In jedem Stadtteil entstehen so Bilder und Skulpturen, die von der kindlichen Wahrnehmung der Umgegend geprägt sind. Dadurch, daß die Kinder künstlerisch aktiv werden, gewinnen sie mehr Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und lernen, daß die „fertige Welt“ mit ihrer oft abstoßenden und bedrohlichen Architektur in einem gewissen Rahmen veränderbar ist. „Die Kinder“, so die InitiatorInnen, „lernen, daß Erstarrtes in Bewegung gebracht werden kann und gemeinschaftlich neue, überraschende Lösungen gefunden werden“.

Ein Teil der in der Stadt entstehenden Werke kann am Ende der Sommerferien im Rahmen des „Internationalen Bremer Sommer“ auf dem Marktplatz begutachtet werden.

Weitere Informationen über Termine und Aktionen gibt es beim Kulturpunkt Kattenturm unter der Telefonnummer 875880.

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