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Scheherazade bei der UNO in New York

Berlin (taz) — Zwei Vertreterinnen der Frauenaktion „Scheherazade“ wollten Mitte letzter Woche Generalsekretär Perez de Cuellar 40.000 Unterschriften überreichen, die weltweit gegen den Krieg am Golf gesammelt worden waren. Doch das Paket mit den Kopien der Listen war auf der Strecke geblieben, Perez schickte seinen Pressesprecher Dayal. Er habe zwar die Scheherazade- Kritik an der UNO-Kriegspolitik zurückgewiesen, sich aber sichtlich beeindruckt gezeigt von dem Vorschlag, einen internationalen Frauenkontrollrat einzurichten, berichtete gestern Halina Bendkowski, Abgeordnete im Berliner Parlament, die bei der UNO-Mission dabei war. Dayal habe, ohne konkreter zu werden, seine Unterstützung für das Projekt zugesichert. Dieser außerparlamentarische Frauenweltsicherheitsrat, besetzt mit international renommierten Vertreterinnen aus aller Welt, solle das Recht haben, alle Resolutionen des Weltsicherheitsrates zu blockieren, die gegen Menschen- und Frauenrechte oder gegen friedliche Konfliktlösungen gerichtet sind, so der „Scheherazade“-Vorschlag. Für diese Idee konnten bereits die ägyptische Schriftstellerin Nawal el-Sadaawi und die amerikanische Autorin Kate Millett gewonnen werden.

In Zusammenarbeit mit anderen regionalen „Scheherazade“-Gruppen wird in Berlin derzeit eine internationale Frauenfriedenskonferenz vorbereitet, die noch in diesem Sommer stattfinden soll. Geplant sind ferner ein „Dialogprojekt“, mit dem weltweit Frauengruppen vernetzt werden sollen. „Scheherazade“ wird alle 14 Tage einen 'Newsletter‘ mit Nachrichten und Aktionsvorschlägen verschicken. Nach dem Waffenstillstand im Golf will sich die Frauenaktion nun besonders der hiesigen Rüstungsindustrie widmen, die diesen und zukünftige Kriege erst möglich mache, sagte die Friedensforscherin Regina Veraguth. uhe

Spendenkonto: Berliner FrauenfrAKTION, Halina Bendkowski, Bank für Gemeinwirtschaft, Konto-Nr. 162399001, BLZ 10010111, Stichwort: Scheherazade.

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