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BITZ expandiert uninah

■ Fahrenheithaus wird im Juli bezogen / Platz für neue Firmen und Max-Planck

Biofilter werden hier entwickelt und Windräder und Software, Tees und Henna werden hier auf ihre Rückstände hin untersucht, Weichmacher analysiert u.v.m. In den fünf Jahren seines Bestehens ist das BITZ zu einer festen Adresse geworden. Fahrenheitstraße 1 — 34 Firmen haben oder hatten diese Adresse mittlerweile in ihrem Briefkopf. Denn einige (insgesamt 15) haben diesen schützenden „Laufstall“ konzeptionsgemäß wieder verlassen, sieben weitere planen ihren Auszug — zum größten Teil in die unmittelbare Nachbarschaft, also entweder in eigene Gebäude im Technologiepark rund um die Bremer Uni oder aber ins Fahrenheithaus, die mittlerweile dritte Baustufe des BITZ. Sie soll im Juli bezugsfertig sein.

Im BITZ, dem Bremer Innovations-und Technologie-Zentrum, sollen technologisch vielversprechende kleine Firmen ihre Gründungs-und Aufbauphase, eingebettet in uninahe Infrastruktur, durchstehen und sich zur Marktfähigkeit hin entwickeln können. Die Mitarbeiter des BITZ vermitteln den Firmengründern Kontakte zu Wirtschaftsförderern, Unternehmen und Beratern (z.B. in Steuerfragen, zu Patentanwälten o.ä.). Im BITZ-Haus stehen den JungunternehmerInnen Büroräume zu marktüblichen Mietpreisen zu Verfügung. Aber auch gemeinsame Konferenzräume, Fotokopierer, Fax-Gerät.

„Am Anfang ist es natürlich angenehm, wenn man für einen drei-Mann-Betrieb kein 20 Quadratmeter großes Besprechungszimmer mieten und heizen muß, das man nur alle 14 Tage braucht“, beschreibt Ernst Gleichauf diese Seite des BITZ- Angebots. Für diesen Service zahlen die BITZ-Schützlinge je nach Größe zwischen 3,50 und 5,50 Mark „Service-Pauschale“ pro Quadratmeter. Gleichauf's Ingenieurbüro für Software (Ibso) hat sich in seiner nun fünfjährigen BITZ-Zeit von einem vier-Mann-Betrieb zu einer mittlerweile auch Hardware-produzierenden Firma mit elf Beschäftigten gemausert.

Ibso wird ebenfalls seine Adresse im Technologiepark behalten und ins Fahrenheithaus umziehen: „Das ist auch eine Frage des Image für die Kunden. Eine Firma für Software ist hier natürlich besser aufgehoben als z.B. zwischen Speditionen in einem Gewerbegebiet in Mahndorf oder so“, sagt Gleichauf.

Mit dem neugebauten Fahrenheithaus bietet das BITZ den Betrieben dann keine Gemeinschaftseinrichtungen mehr an. Die Firmen können dort lediglich Räume mieten oder auch kaufen. Auf Uninähe und die Kontakte zu ihren früheren Büronachbarn brauchen sie dabei allerdings nicht zu verzichten: Die Synergieeffekte, auf die das Technologiezentrum in seiner Konzeption zu einem Großteil setzt, werden allein durch die Nähe und die schon bestehenden Kontakte oder Partnerschaften weiter gefördert.

Dieter Russ, Berater und Manager im BITZ, nennt für solche Synergieeffekte stolz die ökologischen Betriebe des Zentrums: sieben der im BITZ ansässigen Firmen bieten mittlerweile gemeinsam die gesamte Untersuchungspalette für Umweltverträglichkeitsprüfungen an. „Als der erste Bodenökologe hier vor der Tür stand, haben wir große Augen gemacht. Aber wir sind ja auch Innovationszentrum und Innovationen spielen im ökologischen Bereich eine große Rolle“, erklärt BITZ-Geschäftsführer Russ.

Er betont auch, daß das BITZ mittlerweile weitere Firmen nach sich zieht und damit, wie von den Wirtschaftsförderern einst beabsichtigt, einen „Beitrag zur Stärkung der bremischen Wirtschaft leistet.“ Längst würden die alljährlich bereitstehenden Zuschüsse von 600.000 Mark aus dem Wirtschaftsetat nicht mehr gebraucht. „Es kann allerdings auch nicht unsere Intention sein, kostendeckend zu arbeiten“, betont Russ.

Wenn im Juli durch die Expansion ins Fahrenheithaus wieder Räume frei werden, dann wird übrigens auch das Max-Planck- Institut seine Bremer Gründungsphase im BITZ beginnen. „Damit gewinnt auch das BITZ weiter an Profil“, freut sich Russ.

ra

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