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Tod eines Tegeler Gefangenen ungeklärt

■ Kripo ermittelt im Tegeler Knast/ Anderer Gefangener verletzte sich bei Protestaktion mit Messer

Am Donnerstag morgen war der 35jährige Gefangene Mohamed E. tot in seiner Zelle aufgefunden worden. Wegen der ungeklärten Todesursache hat die Kripo die Ermittlungen aufgenommen. Ein Sprecher der Gefangenen-Insassenvertretung (GIV) verwies darauf, daß E. drogenabhängig war und an Asthma litt.

Außerdem hat sich nach Angaben des GIV-Sprechers gestern der Gefangene Andreas P. mit einem Messer am Hals verletzt. Justizsprecherin Burghart vermochte dazu gestern nachmittag nichts mehr in Erfahrung zu bringen. Dem Bericht des GIV- Sprechers zufolge hatte sich Andreas P. im Haus III angekettet und dabei ein Messer an den Hals gehalten. Mit der Aktion habe er gegen die Verlegung des Insassen Avraham S. in die psychiatrische Abteilung protestieren wollen, hieß es. Zu der Verletzung am Hals sei es gekommen, als Andreas P. von Beamten überwältigt worden sei. Die Gefangenen Andreas P. und Avraham S. hatten im vergangenen April einen gemeinsamen Fluchtversuch aus Tegel unternommen. Avraham S.s Flucht wurde durch einen gezielten Schuß vereitelt, Andreas P. entkam. Er wurde später gestellt. Avraham S.s gestrige Verlegung in die psychiatrische Abteilung wurde von Burghart damit begründet, daß bei dem S. eine »psychiatrische Störung« diagnostiziert worden sei, nachdem er einem Beamten sein Essen ins Gesicht geschüttet habe. Demgegenüber berichtete der GIV-Sprecher, daß S. dem Beamten das Essen ins Gesicht geschüttet habe, weil er seit der vereitelten Flucht in Absonderungshaft saß und dort von Beamten gequält worden sei, indem er mit einem Schlauch abgespritzt worden sei. Burghart erklärte demgegenüber, S. habe seit vergangenen Samstag in Absonderungshaft gesessen. plu

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