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Mit Radl per Bus

■ BSAG startet Fahrradversuch

Sonntag 12.30 Uhr. Die Buslinie 30 biegt von der Schwachhauser in die Horner Heerstraße. Kurz nach der Kurve ertönt ein Krachen von der beweglichen Plattform zwischen der Zieharmonika. „Jetzt ist das Fahrrad schon zum dritten mal umgekippt“, flucht der sportlich-dynamische Typ, der das neue Angebot für Fahrradfahrer „einfach mal so, ganz spontan“ ausnutzen wollte. Denn seit Frühlingsbeginn kann man auf zwei Strecken (Linie 30: Domsheide — Lilienthal und Linie 70/71: Gröpelingen — Neuenkirchen) auch mit dem Drahtesel ins Grüne fahren. Woran allerdings nicht gedacht wurde, sind Befestigungsriemen. So bleibt unserem Sportler, der „an der Wümme entlangfahren“ will, nicht anderes übrig, als sich sein Gefährt unter den Arm zu klemmen und so die Balance zu sichern. „Also optimal ist das nicht“, lautet sein Kommentar. „Es wurden so viele neue Busse angeschafft, da hätte man vielleicht mal gucken sollen, was für Fahrräder geeignet ist.“ Doch vorläufig wird es weiter beim Stehen und Festhalten bleiben. Bis zum 4. Oktober gilt das Angebot der Bremer Straßenbahn AG und dann wird ausgewertet ob es lohnt. Eine Mark, die obligatorische Kurzstreckengebühr, kostet der Scherz. Außer von Montag bis Freitag zwischen 15.00 und 19.00 Uhr wird jedeR mitgenommen, aber nicht mehr als vier Fahrräder pro Bus.

Willi Paschen, seit 17 Jahren Busfahrer auf Strecke 30, ist allerdings wenig begeistert. Er befürchtet bei den gegebenen Voraussetzung schon jetzt Probleme. „Wenn sich die Fahrgäste vollschmieren, dann müssen wir uns wieder das Gemeckere anhören. Außerdem wird es Schwierigkeiten geben mit den Rollstuhlfahrern und Kinderwagen“. Dennoch glaubt er nicht, daß man auf den vor zwei Jahren umgerüsteten „Fahrradbus“ zurückgreifen wird. Der sei mit seinen 15 Plätzen nie richtig ausgelastet, also ein Minusgeschäft gewesen. bz

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