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Flucht nach Jugoslawien

■ 500 Albaner geflüchtet/ Augenzeuge: Ein Toter

Belgrad (afp) — Rund 500 Albaner sind am Samstag morgen in die jugoslawische Teilrepublik Mazedonien geflüchtet. Wie die jugoslawische Nachrichtenagentur 'Tanjug‘ berichtete, schossen die albanischen Grenzwachen auf die Fliehenden und verletzten fünf Menschen. Nur einem der Verwundeten sei die Flucht nach Jugoslawien gelungen. Ein Flüchtling berichtete dagegen, sechs Menschen seien bei der Flucht verwundet worden, einer von ihnen sei an den Verletzungen gestorben.

Später überquerten heimlich rund 300 mazedonischstämmige Albaner die Grenze, „um Verwandte zu besuchen und Einkäufe zu machen“. Die meisten von ihnen erklärten, sie wollten am Abend wieder nach Albanien zurückkehren, um der Regierung in Tirana zu beweisen, daß sie nur eine offene Grenze forderten. Einige von ihnen baten jedoch bei den Behörden darum, in Jugoslawien bleiben zu dürfen. Nach Angaben der Flüchtlinge halten sich zahlreiche fluchtwillige Albaner in den Orten an der Grenze zu Jugoslawien auf. Tirana habe Polizei- und Militärverstärkungen an die Grenze verlegt.

Bereits in den vergangenen Monaten sind immer wieder Albaner nach Jugoslawien geflüchtet.

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