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Immer noch »wilde Ehe« zwischen Berlin & Brandenburg—Bericht Seite 21 Bonn statt Berlin wäre eine Katastrophe: Klaus Hartungs Debattenbeitrag SEITE 10 MONTAG, 25. MÄRZ 1991 13. WOCHE NR. 3365„Kein Kavaliersdelikt“

■ Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz: Bundesfamilienministerin legt neue Untersuchung vor

Berlin (taz) — Fast drei Viertel aller Frauen (22 Prozent) sind an ihrem Arbeitsplatz schon sexuell belästigt worden. Dies ergab die erste bundesweite und branchenübergreifende Untersuchung, die noch vom alten Bundesministerium in Auftrag gegeben und gestern von der neuen Familienministerin Angela Merkel vorgestellt wurde. Die Übegriffe reichen von sexistischen Bemerkungen bis zu massiver Nötigung. Opfer werden am häufigsten alleinstehende Frauen zwischen 20 und 30 Jahren in untergeordneten Positionen; ein Viertel der Befragten wurde schon während der Ausbildung angemacht. Täter sind vorwiegend Kollegen, zu 21 Prozent auch Vorgesetzte. Aufgerüttelt durch die Studie, versprach die Familienministerin Gegenmaßnahmen. So will sie Gewerkschaften und Arbeitgebern demnächst eine Muster-Betriebsvereinbarung vorlegen. „Sexuelle Belästigung darf nicht länger als Kavaliersdelikt angesehen werden“, so Merkel. SEITE 4

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