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Bohrungen im Wattenmeer gestoppt

■ Niedersächsisches Umweltministerium bremst norwegische Firma

Die Probebohrungen für eine Erdgas-Pipeline durch den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer sind beeits nach einem Tag wieder gestoppt worden. Das bestätigte am Dienstag die Bezirksregierung Weser-Ems in Oldenburg. Der Bohrstopp sei nur „auf ausdrückliche Weisung“ des Umweltministeriums in Hannover verfügt worden, sagte ein Sprecher. Das Ministerium meine, Umweltverbände seien nicht ausreichend beteiligt worden.

Durch das Wattenmeer will das norwegische Erdgasunternehmen Statoil die insgesamt 660 Kilometer „Europipe“ von Norwegen nach Deutschland bauen. Vorgeschlagen sind drei Trassen.

Das Ministerium favorisiert zwei Strecken, die nicht durch den Nationalpark führen. Die aktuelle Bohrung soll Erkenntnisse über die Umweltverträglichkeit der dritten Trasse bringen.

Nachdem am vergangenen Freitag von der Bezirksregierung für die Bohrung eine Ausnahmegenehmigung erteilt worden war, hatten Vorarbeiten am Montag begonnen. Gegen die Genehmigung legten Umweltverbände Widerspruch ein. Daraufhin wies das Umweltministerium die Bezirksregierung an, die Bohrung zu stoppen, da der Widerspruch aufschiebende Wirkung habe. Wann über ihn entschieden wird, steht noch nicht fest. In Hannover kündigten am Dienstag sechs Umweltschutzverbände an, daß sie gegen eine Pipeline durch das Wattenmeer notfalls bei der Europäischen Gemeinschaft klagen wollen. Fünf Jahre nach seiner Gründung habe der Park der Natur wenig genutzt.

dpa

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