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Moskaus Reformer trotzen dem Versammlungsverbot

■ Tagung des Volksdeputiertenkongresses beginnt heute mit Boris Jelzins Rechenschaftsbericht/ Rücktritt Jelzins wird gefordert

Moskau (taz/dpa) — Auf dem heute beginnenden russischen Volksdeputiertenkongreß werden die Konservativen den Rücktritt des schärfsten Gorbatschow-Rivalen, des russischen Parlamentspräsidenten Boris Jelzin, fordern. Die Anhänger Jelzins haben unterdessen erklärt, sie beabsichtigen nicht, sich dem Versammlungsverbot zu beugen, das die sowjetische Regierung angeblich zum Schutz der Volksdeputierten über Moskau verhängt hat, und rufen zu einer Massenkundgebung zur Unterstützung Jelzins auf dem Manege-Platz unweit des Kremls auf.

Per Beschluß der sowjetischen Regierung ist die Verantwortung für die öffentliche Ordnung in Moskau dem Innenministerium der Union übertragen worden. Obgleich Augenzeugen von Panzerbewegungen im Zentrum der sowjetischen Hauptstadt berichten, dürfte sich der Einsatz von staatlichen Sicherheitskräften bei der heutigen Kundgebung der Jelzin-Anhänger auf eine martialische Präsenz beschränken. Beobachter in Moskau gehen davon aus, daß es hier nicht zu gewaltsamen Aktionen von Militär und Polizei kommt. Der in der Sowjetunion tobende Kampf der symbolischen Drohgebärden geht in eine neue Runde. SEITE 8

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