: Lagerhalle in Flammen
■ Palettenlager einer Reinickendorfer Röstkaffeefirma stürzte ein/ Bezirksbürgermeister: Brandschutzmängel offensichtlich
Reinickendorf. Vor ähnliche Probleme wie kürzlich in Britz sah sich die Feuerwehr in der Nacht zum Ostersonntag gestellt. Bei dem Großbrand einer Lagerhalle in Reinickendorf stürzte eine Hallenwand sowie das Dach ein, Kunststoffteile tropften brennend auf die darunterliegenden Lagerpaletten. Die Feuerwehr verhindert eine Ausbreitung der Flammen. Bei den Löscharbeiten wurde niemand verletzt. Die Brandursache ist noch ungeklärt.
Betroffen war die Berliner Dependance der Bremer Röstkaffeefirma Gebrüder Westhoff an der Montanstraße. Ein Wachmann hatte den Brand in der Nacht entdeckt und Alarm geschlagen. Die Feuerwehr rückte mit insgesamt acht Löschzügen an. Die Flammen wüteten zunächst nur im nördlichen Teil der 1.200 Quadratmeter großen, eingeschossigen Halle. Dort befand sich auf rund 400 Quadratmetern ein Palettenlager mit 500 bis 600 Tonnen Verpackungspapierrollen. Infolgedessen entwickelten die Flammen eine solche Hitze, daß ein darüberliegendes Dach aus Teerpappe ebenfalls anfing zu brennen. Durch Funkenflug und starken Wind begünstigt fing schließlich auch das Teerpappendach des angrenzenden Hallenteils Feuer. »Dieses Material tropfte brennend ab und verursachte in dieser Halle mehrere Sekundärbrände«, hieß es in einer Lagemeldung. Die Folgebrände konnten schnell gelöscht werden, während das Verpackungsmittellager vollständig ausbrannte. Dabei kam es zum Einsturz des Daches und der Trennwand. Unter Kontrolle war der Brand kurz nach sechs Uhr.
Bezirksbürgermeister Detlef Dzembritzki (SPD) sprach von augenscheinlichen Brandschutzmängeln aus, die das Feuer begünstigt hätten. »Offensichtlich« habe die Kaffeefirma beim Hallenbau »gespart«, erklärte der Bürgermeister. Wegen der starken Rauchentwicklung hatte die Feuerwehr unmittelbar nach Einsatzbeginn die Senatsumweltverwaltung benachrichtigt. Messungen der Polizei ergaben, daß keine akut gesundheitsgefährdenden Schadstoffe in die Luft geblasen wurden. Thomas Knauf
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen