: Fröstelnd vom Oster-Stau zurück
■ Nach Staus vor Ostern vorübergehend relative Ruhe an der Autobahnfront/ Im Norden blieb's trüb, im Süden wechselhaft
Hamburg (dpa) — Schnee am Karfreitag und Temperaturen bis zu 15 Grad am Ostermontag: Die Süddeutschen erlebten über Ostern ein regelrechtes Wetter-Wechselbad. Dagegen war es im „beständigen“ Norden zum Aprilbeginn — wieder einmal — kalt und grau. Entsprechend fiel auch die Verkehrsbilanz für die Feiertage aus: Der Reiseverkehr blieb am Gründonnerstag und Karfreitag vor allem auf den Straßen im Süden in Staus bis zu 60 Kilometern Länge stecken. Danach herrschte wenigstens bis Ostermontag nachmittag Ruhe auf den Straßen. Für den Abend erwartete die Polizei mit Blick auf den Rückreiseverkehr allerdings wieder „Staus an allen Ecken und Enden“.
Bei leichten Schneefällen im Süden und winterlichen Temperaturen um sieben Grad im Norden herrschte am Ostersonntag und -montag auf den Straßen von Nord bis Süd „normaler“ Ausflugsverkehr. Begehrte Ziele waren einzig die Tiergärten in den Städten, deren Parkplätze oftmals überfüllt waren. Dagegen lockten traditionelle Osterbräuche im gesamten Bundesgebiet wieder Zehntausende an. Allein 35.000 Menschen sahen dem Feuerräder-Lauf im nordrhein-westfälischen Lügde zu. Vielerorts loderten auch Osterfeuer. Dabei kam in der Nähe von Ausgburg ein 24jähriger ums Leben, als ein brennendes Holzgerüst einstürzte. Zwei weitere junge Männer wurden schwer verletzt.
Auch das befürchtete Verkehrschaos am deutsch-österreichischen Grenzübergang Kiefersfelden blieb aus. Die Lkw-Staus auf der Inntal- Autobahn — verursacht durch den italienischen Zöllnerstreik am Brenner — hatten sich bis Karfreitag aufgelöst. Nachdem die Italiener wieder abfertigten und das bayerische Innenministerium das Feiertagsfahrverbot für schwere Lkw aufgehoben hatte, normalisierte sich die Lage am Wochenende.
Enttäuscht von den Wetteraussichten in heimatlichen Gefilden „flüchteten“ in diesem Jahr rund 800.000 Bundesbürger über die Feiertage nach Italien. Aber auch hier gab es mit Temperaturen um 14 Grad tags und Frösten nachts vergleichsweise „bitterkalte“ Ostern.
Kühle Tage machten Ausflüglern auch im übrigen europäischen Ausland einen Strich durch die Rechnung: Wind und Regen in Großbritannien, Kälte, aber immerhin Sonne in Frankreich, Österreich und der Schweiz.
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