piwik no script img

Im Härtefall auch WGs in Sozialwohnungen

■ Alleinerziehende können Wohnberechtigungsschein kriegen

Berlin (taz) — In Hessen können sich alleinerziehende Mütter und Väter mit ihresgleichen künftig auch in Sozialwohnungen zu Wohngemeinschaften zusammentun. Zwar gilt nach wie vor, daß grundsätzlich nur Familien einen Wohnberechtigungsschein für eine Sozialwohnung bekommen, es sei denn, es liegt ein Härtefall vor. Das hessische Innenministerium hat aber nun — auf eine Initiative der Frauenbevollmächtigten des Landes hin — in einem Erlaß die „Wohnungsbindungsrichtlinien“ ergänzt.

Danach ist der „Härtetatbestand“ nun bereits erfüllt, wenn mindestens ein/e Alleinerziehende/r der WG als „Wohnungsnotstandsfall“ anerkannt ist. Das gilt jetzt auch für Alleinerziehende mit einem Kind, die weniger als 18 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung haben, so auch für alleinerziehende Mütter, die mit ihren Kindern vorübergehend Zuflucht in einem Frauenhaus gesucht haben. Jedoch muß jedes Mitglied der WG, das heißt jeder alleinerziehende Elternteil mit Kind, selbst die Bedingungen für einen Wohnberechtigungsschein erfüllen. Außerdem darf das Einkommen aller WG- Mitglieder die für entsprechend große Familien geltende Einkommensgrenze nicht überschreiten.

Die neue Regelung soll der wachsenden Zahl von Einelternfamilien die Beschaffung von Wohnraum und die Organisation der Kinderbetreuung leichter machen. uhe

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen