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Intifada-Führung ruft zu neuen Aktionen auf

Fundamentalistische „Hamas“ feiert Messerstecher als Helden  ■ Aus Tel Aviv Amos Wollin

Die Intifada muß fortgeführt und ausgeweitet werden, denn nur der Aufstand kann den Palästinensern politische Ergebnisse bringen, betont das jüngste in den besetzten Gebieten veröffentlichte Flugblatt der PLO-orientierten „Vereinigten Führung der Intifada“. Es erneuert auch die Warnung vor Kollaboration mit den israelischen Behörden, gleichzeitig warnt die Intifada-Führung aber vor Agitation für die Aufnahme des bewaffneten Kampfes. Die Studenten werden aufgefordert, ihre Protestaktionen gegen die fortdauernde Schließung der Universitäten zu intensivieren. Für den 9. April ruft die Intifada-Führung zu einem eintägigen Generalstreik in den besetzten Gebieten auf.

Mit der Beschwörung „größerer patriotischer Einheit bei der Verteidigung unseres Landes“ appelliert das Flugblatt an „Hamas“ und andere islamisch-fundamentalistische Gruppen unter den Palästinensern, sich in den „Rahmen der nationalen Einheit“ einzugliedern. Es gelte zu verhindern, daß der Feind die Uneinigkeit unter den Palästinensern ausnutzen kann.

Ein in den vergangenen Tagen von „Hamas“ in Umlauf gebrachtes Flugblatt schlägt jedoch deutlich andere Töne an als das der PLO-nahen Intifada-Führung. Als Antwort auf die „böswillige, krebsgeschwürartige Anwesenheit“ von US-Außenminister Baker in der Region und die „verräterischen Pläne der Amerikaner“ werden die Messerattentate auf jüdische Israelis ausdrücklich begrüßt. Das Hamas-Flugblatt feiert „unseren Held Mohamed Mustafa Abu Jalalah aus dem Jebalya-Flüchtlingslager in Gaza, der am 10. März vier israelische Frauen erstochen hat“.

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