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Vichy-Polizeichef erneut angeklagt

■ Bousquet soll Deportation angeordnet haben

Paris (afp) — Der ehemalige Polizeichef der Vichy-Regierung, Rene Bousquet, ist nach Angaben von informierter Seite formell wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt worden. Der 81jährige, der 1942 und 1943 Generalsekretär der französischen Polizei war, sei bereits über die Anklageerhebung informiert worden. Die Klage gegen Bousquet geht auf Initiative eines Verbands von Hinterbliebenen von NS-Opfern unter Führung des Anwalts Serge Klarsfeld zurück. Bousquet wird beschuldigt, in konkreten Fällen Anweisung zur Deportation von Juden gegeben zu haben. So seien unter anderem im August 1942 194 Kinder in Vernichtungslager verschickt worden. Bousquet war bereits 1949 von einem Sondergericht zu fünf Jahren Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden. Das Urteil wurde aber wegen der Dienste, die er trotz seines Amts dem Widerstand erwiesen haben soll, sofort ausgesetzt. Bousquet war später in hochrangigen Positionen in der Wirtschaft tätig, mußte aber 1979 zurücktreten, nachdem seine Rolle unter der deutschen Besatzung wieder publik wurde.

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