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Hunderttausende flüchten aus Irak

■ Kurden fliehen aus dem Nordirak Richtung Türkei und Iran/ Flüchtlinge beschossen/ Ankara will Grenze nicht öffnen/ Forderungen an die UNO/ Bonn verurteilt Verfolgung der Kurden

Berlin (taz) — Ungeachtet der dramatischen Massenflucht aus Irakisch-Kurdistan ist die türkische Regierung bislang nicht gewillt, ihre Grenze zum Irak zu öffnen. Die Türkei hatte am Dienstag eine Sondersitzung der UNO zu dem Flüchtlingsproblem gefordert und unter anderem Wirtschafts- und Finanzhilfe eingeklagt. Die Grenzen würden erst für die Flüchtlinge geöffnet, wenn der Antrag beantwortet sei. Dennoch ist es bereits rund 8.000 Flüchtlingen, vor allem Kurden, gelungen, sich über die schwierig zu kontrollierende „grüne Grenze“ in Sicherheit zu bringen. Türkische Grenzsoldaten gaben vereinzeln Warnschüsse ab. Unterschiedlichen Schätzungen zufolge sollen zwischen zweihunderttausend und zwei Millionen Menschen aus Angst vor den vorrückenden Truppen Saddam Husseins in Richtung Türkei oder Iran in den Grenzregionen unterwegs sein. Die Bundesregierung verurteilte gestern den drohenden Völkermord im Irak „aufs Schärfste“. Die französische Regierung kündigte eine Soforthilfe für die kurdische Bevölkerung im Irak an. Der Staatssekretär für Menschenrechtsfragen, Bernard Kouchner, wollte noch gestern in die Region reisen. TAGESTHEMASEITE 3

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