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Der Kandidat, das Geld

■ Banker Nölle über sein Verhältnis zum Geld

taz: Macht es Ihnen Spaß, mit Geld umzugehen?

Ulrich Nölle: Grundsätzlich ist für mich Geld Mittel zum Zweck, so daß man sagen kann: Spaß oder nicht Spaß — Geld ist für mich eine Sache.

Geld wird aber doch gern genutzt, um sich zu profilieren ...

Das ist richtig, Geld zu haben ist eine angenehme Sache.

Sie haben in der Sparkasse in Dortmung von der Pike auf gelernt. Welche Tätigkeit hat Ihnen am meisten Spaß gemacht?

Am meisten Spaß gemacht hat mir die Sekretariatsarbeit, die Sachbearbeitung, Grundsatzfragen zu bearbeiten und dem Vorstand entscheidungsreife Vorlagen vorzulegen.

Politik, sagen Politiker, ist nur schön, wenn man Geld ausgeben kann. Können Sie das nachvollziehen?

Ich weiß nicht, warum Sie immer auf Geld so herumreiten. In der Politik ist es das Beste, eine gute Politik zu machen und gute Gesetze müssen nicht immer Geld kosten.

Aber auch CDU-Regierungen arbeiten mit Subventionen und mit finanziellen Anreizen, wenn sie etwas gestalten wollen.

Wenn es sinnvoll eingesetzt wird, wird dieses Geld sich auch bezahlt machen, dann wird es auch zurückkommen. Nehmen Sie den kulturellen Bereich. Es ist gut, in den kulturellen Bereich zu investieren.

Die Finanzdecke in Bremen ist knapp. Würden Sie als Bürgermeister überhaupt größere Investitionen verantworten können?

Die Investitionen Bremens liegen heute schon niedriger als in anderen Bundesländern. Der Rahmen, Investitionen zu betreiben, wird dramatisch sinken, je mehr wir Zinszahlungen und normale Staatsausgaben finanzieren müssen. Da bleibt für Investitionen kein Spielraum mehr. Fragen: K.W.

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