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Ungestützte Stützpunkte

Berlin (dpa/taz) — Kurz vor der Eröffnung der sechs neuen Olympia- Stützpunkte (OSP) im Osten Deutschlands am 1. Juli türmen sich die Probleme: Viel Konzepte aber kaum Finanzierungsmodelle.

Nur ein schmales Geldrinnsal fließt aus dem Bundesinnenministerium (BMI). Wie der Rostocker Sportsamtsleiter Siegfried Schwatke erläuterte, reiche es gerade für die Personalkosten. „Die funktionellen Voraussetzungen für einen Olympia- Stützpunkt sind zwar gegeben, aber die technische Ausrüstung ist völlig veraltet.“

Vom Berliner Modellfall mit einem Hauptsponsor und einem veranschlagten Etat von rund 3,5 Millionen Mark sind die künftigen Ost- Stützpunkte in Erfurt, Cottbus, Leipzig und Chemnitz weit entfernt. Den Dimensionen des Gesamtberliner Stützpunktes mit 20 Sportarten und 600 Kaderathleten könnte perspektivisch ohnehin nur Leipzig bedingt nahe kommen. Doch auch dort fehlt das Geld. Derzeit trainieren dort 125 Kaderathleten, 80 zogen bereits gen Westen. Immerhin gibt es in Leipzig schon einen hauptamtlichen Funktionär: Jürgen Hartmann.

In Thüringen weiß noch nicht einmal der voraussichtliche Stützpunktleiter Rolf Beilschmidt, über welchen Etat zu verfügen ist. Der Ex- Hochspringer ist Vorsitzender des Landesausschusses Leistungssport. In Erfurt und den vorgesehenen Außenstellen Jena, Oberhof und Suhl wird derzeit ein Modell diskutiert, wonach eine GmbH als Träger vorgesehen ist.

Völlig im Dunkeln tappt man in Dresden, daß nur nur als Chemnitzer Außenstelle vorgesehen ist — ebenso wie Altenberg und Oberwiesenthal. Scheinbar am günstigsten entwickelt sich die Situation in Magdeburg. Im ersten Halbjahr wurden dem OSP von der Kommune der Elbestadt 230.000 Mark versprochen und nach dem 1. Juli kommen zu den geplanten 1,2 Millionen vom Bund für das Bundesleistungszentrum noch Gelder von rund 40 Sponsoren hinzu. Sorgenkind ist die Außenstelle Halle: Keine Sponsoren in Sicht.

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