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Ost-Christen gegen neue AKWs Legale Protestformen ausschöpfen

Berlin (taz) — Die evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen hat sich vehement gegen neue Atomkraftwerke in der ehemaligen DDR ausgesprochen. In einem offenen Brief an die Kreissynode Osterburg, in deren Kirchenkreis das geplante neue Atomkraftwerk Stendal liegt, ermutigen die Kirchenoberen ihre Ortsgemeinden, „alle rechtlich möglichen Schritte und legalen Formen des Bürgerprotestes auszuschöpfen“, um das neue AKW zu verhindern.

Die Synodalen wollen sich „nicht damit abfinden, daß Stendal und Greifswald nun doch wieder als Standorte“ für neue AKWs geplant sind. Gegenwärtige und zukünftige Generationen dürften nicht „derartigen Gefährdungen ausgesetzt“ werden.

Atomenergie könne daher nicht Teil der Stromversorgung sein. Die Kirchenleute kritisieren insbesondere, daß die Atomplanungen weitergehen, obwohl weder die Entsorgung des Atommülls geklärt, noch ungeheure Gefährdungen durch Unfälle und Sabotage ausgeschlossen werden können.

Die fünf neuen Bundesländer müßten statt dessen ihre Chance nutzen, ein dezentrales Energiekonzept ohne Atomstrom zu entwickeln. Dazu gehören für die Kirchenleute die Etablierung von Stadtwerken, die Förderung des Energiesparens und eine ökologisch vertretbare Energieerzeugung.

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