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Bitte denken Sie nicht!

■ Die Dummheit brummt im Presseraum

Es ist eine lästige Gepflogenheit: Nach jeder Bundeslige-Kickerei bittet der gastgebende Verein die Medienmeute zum Plausch mit den Trainern. In der Regel entpuppen sich diese Pressekonferenzen als entbehrliche Veranstaltungen: Die Fragen der versammelten Sportjournallie sind ebenso überflüssig wie die Antworten unwichtig.

Nach dem Hertha-Spiel beispielsweise interessierte sich ZDF-Mann Töpperwien bereits vorausschauend dafür, welche Taktik Werder nächste Woche gegen die Bayern anzuwenden gedenke. Fußballprofessor Rehhagel: „Ach, Töppi, Hannibal hat doch auch nicht angekündigt, daß er mit seinen Elefanten über die Alpen kommen will.“ Ein Pressekollege hakte nach: „Ich verstehe gar nicht, warum Sie immer wieder den schwachen Hermann einsetzen?“ Antwort Rehhagel: „Guter Mann, Sie können ja gerne ihre Meinung haben, mein Fazit lautet: Wir haben gut gespielt.“

Das wär‘s gewesen, wenn sich nicht noch der Vertreter eines Fußball-Fachblattes um Einblick in die sensible Kickerseele bemüht hätte: „Sie haben auf mich heute so ungemein spritzig gewirkt — war das real oder eher relativ?“ fragte er den eilig herbeigeschafften Wynton Rufer. Und damit nicht genug: „Wie sieht das eigentlich tief in Ihnen aus, wenn Sie so viele Tore schießen?“ Dem Weser-Goalgetter blieb nichts anderes übrig, als irgendwas vom „Sieg der ganzen Mannschaft“ zu murmeln und sich alsbald zu empfehlen. Keine weiteren Fragen. hg

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