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„Kohl kann sich nicht ewig drücken“

Das gut einstudierte Lächeln gefror dem Ehepaar Kohl beim Bad in der Menge in Erfurt auf den Lippen. Um sich weitere unangenehme Auftritte zu ersparen, wählte der Bundeskanzler am Sonntag abend einen peinlichen Abgang: Er verließ den Erfurter Landtag durch den Hinterausgang, während vor dem Hauptportal Schaulustige und Demonstranten auf ihn warteten. „Der kann sich nicht ewig vor dem Volk drücken“, sagte eine enttäuschte Frau, die extra wegen Kohls Besuch angereist war. Peinlich war das Verschwinden des Kanzlers schon wegen dessen Äußerung vor der Presse, daß es nun „ungeachtet der großen Schwierigkeiten und Probleme“ im Osten wichtig sei, „aufeinander zuzugehen“. Die Begegnung mit dem einfachen Bürger scheint der Politiker damit allerdings nicht zu meinen. Jedenfalls kündigte Kohl weitere Besuche in den neuen Bundesländern an — noch vor der parlamentarischen Sommerpause.

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