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MVA soll weniger Dioxin schleudern

■ Zwei Millionen Mark für neue Gift-Reinigung

Die Müll-Verbrennungsanlage Bremen soll fünf Jahre vor dem angekündigten Aus noch einmal saniert werden. Am kommenden Montag wird die Deputation für Umweltschutz über eine 2,78 Millionen-Marks Investition entscheiden, mit der die bei der Verbrennung entstehenden Ultragifte Dioxin und Furan zu einem Großteil herausgefiltert werden sollen. „Wir wollen die MVA zwar bis 1997 schließen, aber es ist nicht hinzunehmen, deshalb nicht mehr zu investieren“, begründete Eva- Maria Lemke-Schultes Staatsrat, Jürgen Lüthge, die Entscheidunh, die bereits das Wohlwollen des SPD-Fraktionsvorstandes und des Senats gefunden hat.

Die MVA gilt als mit Abstand größte Dioxinschleuder in Bremen. Im Abgas der Anlage wurden im April letzten Jahres Werte von 5,67 und 16,62 Nannogramm gemessen, „kräftige Dioxinwerte“ wie Lüthge einräumt. In der bundesweit gültigen Verordnung zur Reinhalung der Luft heißt es, daß der Dioxinausstoß bis 1996 auf 0,1 Nannogramm zu begrenzen ist. Die technischen Voraussetzungen dafür sind laut Lüthge erst jetzt durch eine Anlage in Kassel erprobt worden. Nun wolle man die Bremer „nicht noch sechs, sieben Jahre mit Dioxin berieseln“.

An der Grundsatzentscheidung, die MVA zu schließen, soll sich durch die Investition nichts mehr ändern. Ein Weiterbetrieb der Anlage hätte nach Gutachter- Rechnungen zusätzliche Investitionen von mehr als 200 Millionen Mark zur Folge. Deshalb sieht Lütge nach wie vor die Zukunft der Müllverbrennung in der MBA Bremerhaven und ist guten Mutes, die langwierigen Verhandlungen bis zum Sommer abschließen zu können. Damit die dortige, technisch bessere Aufflage auch möglichst dioxinarm läuft, hat die Umweltbehörde für bereits vorgeschrieben, daß die Bremerhavner Anlage bis 1994 auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden soll.

Die Investitionen für die Bremer MVA in Höhe von 2,7 Millionen Mark wird sich die Umweltbehörde bei der im übernächsten Jahr fälligen Müllgebührenerhöhung von den Erzeugern zurückholen. Die Dioxinfilter, die im kommenden April montiert sein sollen, werden zu einer Gebührenerhöhung von etwa einem Prozent führen. hbk

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